Serendipity ist ein Begriff, den Horace Walpole 1754 in einem Brief an einen Freund prägte. Das persische Märchen, mit„ dem englischen Titel „The Three Princes of Serendi“, inspirierte ihn zu der Wortneuschöpfung, als er von einem eigenen spannenden Fund berichtete.
Serendip ist eine historische Region im heutigen Sri Lanka. Das Wort Serendipity stammt aus dem persischen Märchen „Die drei Prinzen von Serendi“, deren Helden durch Zufall und Cleverness immer wieder Dinge entdeckten, nach denen sie nicht gesucht hatten.
Die weltweite Verbreitung des Begriffs lässt sich jedoch auf den US-amerikanischen Soziologen Robert K. Merton (1910-2003) zurückführen. Er findet sich erstmals in seinem 1945 erschienenen Werk „The Travels and Adventures of Serendipit“.
Auch im Deutschen begegnet man dem Wort Serendipity inzwischen gelegentlich, allerdings meist im Kontext der Forschung. Beispiele dafür sind bahnbrechende Entdeckungen wie Penicillin, Teflon, Röntgenstrahlen und Klettverschluss. Sie alle wurden nicht bewusst gesucht – vielmehr suchten die Forscher nach Lösungen für andere Probleme -, sondern bewusst gefunden. „Der Zufall begünstigt nur den vorbereiteten Geist“, lautet das oft zitierte Bonmot von Louis Pasteur. Nur wer neugierig und bereit für Neues ist, bemerkt die unerwartete Chance, die jederzeit um die Ecke kommen kann. So gesehen lässt sich Serendipity ganz allgemein nutzen, im Privatleben, aber auch im Berufsleben.
Serendipity – Zufällige Entdeckungen
Im November 2004 veröffentlichte Nature Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass zufällige Entdeckungen möglicherweise häufiger vorkommen als bisher angenommen. Diese Meta-Analyse veröffentlichter Arbeiten zeigt, dass zufällige Entdeckungen in 22 % bis 40 % der wissenschaftlichen Veröffentlichungen vorkommen.
Die Entdeckung des Penicillins war ein zufälliges Ereignis. Alexander Fleming untersuchte Bakterien und bemerkte, dass eine Kultur mit Schimmelpilzen kontaminiert war, die die umliegenden Bakterien abtöteten. Er entdeckte, dass dieser Schimmelpilz eine Substanz produzierte, die die bakteriellen Zellwände zerstörte. Nach weiteren Tests und Verfeinerungen war das Penicillin Anfang 1940 marktreif.
Die zufällige Entdeckung von Teflon ist ein weiteres Beispiel für einen glücklichen Zufall: Bei der Untersuchung von Kühlmitteln entdeckte der Wissenschaftler Roy Plunkett zufällig Polytetrafluorethylen oder PTFE – ein kunststoffähnliches Material (ein Polymer), das bei großer Hitze nicht schmilzt und keine Flüssigkeit durchlässt; daher wird es heute als Antihaftbeschichtung für Pfannen und andere Küchengeräte verwendet!
Die zufällige Entdeckung, dass die Einnahme einer Brühe, die Helicobacter pylori enthielt, durch Dr. Barry Marshall im Jahr 1983 das Aufflammen seiner Magengeschwüre verursachte. Die Ergebnisse führten zu einer Verlagerung der Behandlung von Magengeschwüren von Antazida und Histaminrezeptorantagonisten zu Antibiotika.
Suchen im Internet
Serendipity-Effekte können auch im Bereich des Information Retrieval eine Rolle spielen, etwa wenn beim Surfen im Internet ungewollt nützliche Informationen entdeckt werden. Serendipity-Effekte können bei der Suche in professionellen Datenbanken und vergleichbaren Informationssystemen auftreten. Hier wird Serendipity zu einem Parameter für die Fähigkeit eines Informationssystems, trotz eines Überangebots an Daten nützliche Informationen zu finden. Mit anderen Worten: „Serendipity“ tritt auf, wenn man etwas Unerwartetes entdeckt, während man versucht, etwas anderes zu tun.
Fazit
Serendipity ist eine Haltung, die sich aus Erfahrung und Beobachtung ergibt. Wenn Sie bei Ihren Recherchen Glück haben wollen, ist das Beste, was Sie machen können, Dinge auszuprobieren! Experimentieren Sie mit neuen Ideen und Ansätzen; haben Sie keine Angst vor dem Scheitern – es ist oft notwendig für den Erfolg – und seien Sie offen dafür, wie Ihre Ergebnisse später nützlich sein könnten.
Der „Serendipity-Auslöse““ ist zufällig, aber unsere Reaktion darauf liegt in unserer Kontrolle. Es ist leicht, sich Serendipity als etwas Einmaliges vorzustellen: etwas, das uns einfach passiert, wie in eine liebevolle Familie hineingeboren zu werden oder im Lotto zu gewinnen. Aber wir müssen in solchen Situationen nicht passiv bleiben; wir können sie in intelligentes Glück verwandeln.